zentralrat.de - Druckdokument - Druckdatum: Donnerstag, 25.04.24
https://www.zentralrat.de/16945.php


zentralrat.de - Alle Rechte vorbehalten

Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V.

Montag, 04.10.2010


22.10.10 Zentralrat begrüßt die Rede des Bundespräsidenten Christian Wulff



Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die Bemerkungen von Bundespräsident Christian Wulff zum Platz des Islam in der deutschen Gesellschaft begrüßt. Wulff habe in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Wiedervereinigung ein "klares, deutliches und wichtiges Signal für alle Muslime in Deutschland" gegeben, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek der "Bild"-Zeitung. "Wulffs Rede war ein Zeichen, dass die Muslime keine Bürger zweiter Klasse sind", sagte Mazyek dem Blatt. In der Vergangenheit seien die Fronten oft verhärtet gewesen. "Doch Wulff hat klar gemacht: Verschiedene Lebensentwürfe und Vielfalt sind erwünscht."

Der Bundespräsident hatte in seiner Rede am Sonntag (siehe unterer Link und Auszüge im Folgenden) in Bremen die Einwanderer hierzulande eindringlich zur Integration aufgefordert, die Deutschen aber zugleich zu Offenheit und Toleranz ermahnt: Neben Christen- und Judentum gehöre auch der Islam zu Deutschland, sagte er.

In der "Berliner Zeitung" warnte Mazyek vor der Gefahr, dass Menschen angesichts von sozialen und wirtschaftlichen Unsicherheiten auf "Populisten und Scharlatane" hereinfielen. Als Beispiel nannte der Zentralratsvorsitzende die umstrittenen Thesen des SPD-Politikers und Ex-Bundesbankers Thilo Sarrazin zur angeblichen Bildungsferne muslimischer Einwanderer.
Vor diesem Hintergrund sei die Rede Wulffs "wohltuend und differenziert" gewesen.

„Um die innere Einheit zu erreichen, müssen wir noch ein beträchtliches Stück Weg zurücklegen. Das gilt eben nicht nur für das Zusammenwachsen zwischen Ost und West, sondern auch für das Zusammenwachsen von unterschiedlichen Kulturen und religiösen Anschauungen. Darauf hat Wulff ausdrücklich verwiesen, und das begrüßen wir natürlich“, sagte Aiman Mazyek zudem der „Frankfurter Rundschau “ in einem Interview für die heutige Montagausgabe.